Haare sind ein Teil der Persönlichkeit und tragen wesentlich zu dem äußeren Erscheinungsbild bei. Lichtet sich die Haarpracht bereits in jungen Jahren, kann dieses Problem zu einer Verringerung des Selbstwertgefühls und psychischen Problemen, wie Depression und sozialem Rückzug, führen. Die Lösung kann in einer Transplantation von Eigenhaar bestehen.
Bei Eigenhaartransplantationen werden Haare aus stark behaarten Bereichen an haarlosen Stellen eingesetzt, um wieder eine gute Haardichte zu erreichen. Dabei können unterschiedliche Methoden angewendet werden. Bei der FUT Methode wird ein Hautstreifen mit Haaren aus dem Bereich des Hinterkopfes geschnitten und an den haarlosen Stellen eingesetzt. Die Wunde muss genäht werden, eventuell treten später Spannungsgefühle im Narbenbereich auf. Schonender wird die FUE Methode durchgeführt. Aus dem Spenderbereich werden einzelne Grafts mit Haaren entnommen und in haararmen Bereichen eingesetzt. Nach dem Eingriff sind kaum Narben sichtbar, auch Kurzhaarschnitte sind kein Problem.
Genetisch bedingter Haarausfall lässt die Haare plötzlich im Alter von 20 – 25 Jahren ausfallen und dünner werden. In Stadium 1 bilden sich Geheimratsecken und kahle Stellen im oberen Bereich des Hinterkopfes. Während Stadium 2 werden die Bereiche des Haarverlustes immer größer. Stadium 3 ist der „worst case“. Eine Glatze bildet sich, am Hinterkopf ist noch ein Haarkranz vorhanden. Genetisch bedingter Haarausfall kann durch Medikamente verlangsamt, aber nicht vollständig aufgehalten werden. Bei Frauen tritt der vermehrte Haarausfall in den Wechseljahren vor allem im Bereich des Scheitels auf. Der Haarschopf wird dünner, die Kopfhaut ist deutlich sichtbar. Also warum eine Haartransplantation durchführen?
Nach einer Haartransplantation findet kein weiterer Haarausfall mehr statt, da die vom Hinterkopf verpflanzten Haare nicht für genetisch bedingten Haarausfall empfindlich sind. Die volle Haarpracht bleibt für den Rest des Lebens erhalten.
Haarausfall tritt nicht nur genetisch bedingt auf. Auch Erkrankungen, Medikamente oder der Mangel an verschiedenen Nährstoffen können Haarwurzeln schädigen. Sind die Haare in bestimmten Bereichen durch Strahlentherapien geschädigt, kann nach Abschluss der Therapie eine Transplantation von Eigenhaaren durchgeführt werden.
Um schüttere Stellen wieder aufzufüllen, werden einzelne Haarfollikel in die kahle Stelle eingesetzt. Sogenannte Grafts bestehen aus 1 bis 4 Haaren, die mit Hohlnadeln aus dicht behaarten Bereichen am Hinterkopf entnommen werden. Die neuen Wurzelkanäle werden mit Mikroinstrumenten entsprechend der Wuchsrichtung der Haare eröffnet und die Grafts eingesetzt. Bei der Follicular unit extraction müssen keine großen Schnitte und Wundnähte ausgeführt werden. Die Wundheilung kann ohne Komplikationen ablaufen. Die punktförmigen Narben sind mit freiem Auge nicht sichtbar und können mit den Haaren überdeckt werden. Follikuläre Einheiten werden schonend entnommen, es bleiben genügend Spenderhaare für spätere Eingriffe erhalten. Da es sich bei der FUE Haartransplantation um einen minimal invasiven Eingriff handelt, ist die Durchführung einer örtlichen Betäubung ausreichend. Das Risiko einer belastenden Vollnarkose kann vollständig ausgeschlossen werden. Die Alltagsroutine kann schon wenige Tage nach dem Eingriff wieder aufgenommen werden. Bereits vier Tage nach der Transplantation ist auch die Ausübung von Sport wieder möglich. Allerdings sollte das Schwitzen vermieden werden.
Nach der Transplantation gehen die Haarwurzeln für einige Wochen in einen Ruhezustand über. Die Haare fallen aus. Ungefähr drei Monate nach dem Eingriff werden die Haarwurzeln wieder aktiv und beginnen neue, gesund Haare zu produzieren. Zu diesem Zeitpunkt sind bereits erste Ergebnisse sichtbar. Zwölf Monate nach dem Eingriff ist das endgültige Ziel erreicht. Die dichten transplantierten Haare können normal gepflegt und geschnitten werden.
Die Haartransplantation mit Eigenhaar zählt derzeit zu den modernsten Methoden auf dem Gebiet der Haarverpflanzung. Bei erblich bedingtem Haarausfall ist die Transplantation von Eigenhaar eine empfehlenswerte Methode. Das Ergebnis ist eine vollständig wiederhergestellte Haarpracht, die zu einem jugendlichen Aussehen verhilft.
Eigenhaarverpflanzungen weisen eine besonders hohe Erfolgsquote bei der Auffüllung ausgedünnter oder kahler Bereiche auf. Oft ist es ausreichend, wieder 50 % der ursprünglichen Haardichte zu erreichen, um den optischen Eindruck einer dichten Haarpracht zu erzielen. Es bestehen große individuelle Unterschiede bei der Anzahl der benötigten Spenderhaare. Bei der Haartransplantation mit Eigenhaar können diese Gegebenheiten bestmöglichst berücksichtigt werden. Das natürliche Aussehen der Haarpracht entspricht vollständig der vor dem Haarausfall bestehenden Haarfülle.